Mein Beinbruch am 20.08.2000

oder wie wir Kenner sagen: Tibial-Fraktur versorgt mit Spongiosaplatten und Fixateur externe

Ich befand mich gerade auf dem Heimweg von Sabine und Helmut. Am Stauwehr, im Borngraben, entdeckte ich angeschwemmtes Material. Ich stieg  über das Geländer und wollte den Müll beseitigen, damit das Wasser besser abfließt. Während dieser Aktion verlor ich das Gleichgewicht und musste von der Staumauer abspringen. Da es schon dunkel war, konnte ich leider nicht sehen wohin ich sprang.

Nach meiner Rekonstruktion lief es folgendermaßen ab. 

Während des Absprunges habe ich mich gedreht. Beim Aufprall verfing sich mein linker Fuß im Schutzgitter (Bild 4) was dann zu dem Bruch führte. Im Licht der Straßenlampe konnte ich erkennen, dass der Fuß im rechten Winkel vom Bein abstand. Nachdem ich ihn provisorisch wieder geradegerichtet hatte, setzte ich mich auf die Steinplatte. Da saß ich nun. In einem 2 Meter tiefen Loch, am Rande der Ortschaft, nachts um halb eins. Ein (tolles?) Erlebnis, aber nicht weiter zu empfehlen. Zum Glück hatte ich ja mein Handy dabei und konnte Hilfe herbeiholen. Dachte ich. Als ich zu Hause anrief, hatte ich ständig unser Fax-Gerät an der Leitung. Es war zum Verzweifeln. immer wieder dieses Fax-Gedudel. Ich kann bis heute nicht klären was da passiert ist. Faxweiche verträgt sich nicht mit Handy? Keine Ahnung. Der Fehler ist seitdem nicht mehr aufgetreten.

Also rief ich bei Sabine und Helmut an und erklärte die Sachlage. Die dachten zuerst ich wolle sie verarschen. Nach einigem Hin und Her sind sie dann doch mit dem roten Kreuz angerückt und haben mich aus dem Loch geborgen. 

Bild 1 Bild 2 bein03.JPG Bild 4 bein05.JPG
bein06.JPG bein07.JPG bein08.JPG bein09.JPG bein10.JPG
bein11.JPG das nennt man: Fixateur externe das nennt man: Fixateur externe bein14.JPG bein15.JPG
bein16.JPG bein17.JPG bein18.JPG kein Kaiserschnitt bein20.JPG
endlich daheim Ucch, der Gössermuskel muss weg Mein Geburtstag eine echte Cubanische Weil hier noch frei ist: Unser Felix

Nach dem Transport zum Klinikum Darmstadt wurde ich noch in der gleichen Nacht operiert. Offener Bruch mit Weichteilverletzungen ist anscheinend sehr zeitkritisch. Bei der zweiten Operation, 10 Tage später, wurden Knochenstücke (Spongiosa) aus meinem Hüftkamm entnommen und im Bruchbereich eingesetzt. Insgesamt verbrachte ich 30 Tage im Klinikum. Die Nachbehandlung findet im Umstädter Krankenhaus statt und dauert wohl noch bis Mitte 2001.

Im Einzelnen:

Laufen mit Gehstöcken bei einer Teilbelastung von 20 Kg bis Anfang Dezember 2000. Danach innerhalb von 2 - 4 Wochen zur Vollbelastung steigern. Mit etwas Glück bin ich bald wieder voll beweglich. Und die Arbeit LAND hat mich wieder.

Leider zu früh gefreut. 

 28.11.2000. Gerade komme ich aus dem Krankenhaus zurück. Man hat mir, nach Begutachtung der neuen Röntgenbilder, noch einmal 6 Wochen mit Gehstöcken verpasst. Mit dem Hinweis, dass es bei Spongiosaplastik, sogar noch länger dauern könnte bis ich wieder voll belasten darf. Also vorerst bis 9. Januar 2001. Nach etwa einem Jahr müssen dann die Spongiosaplatten wieder entfernt werden .

9.1.2001, war ich wieder im Krankenhaus. Meine schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden. Ich muss noch mal 6 Wochen mit Gehstöcken herumlaufen. Zwar wurde mir versichert dass der Heilungsprozess ordnungsgemäß abläuft, aber für eine Vollbelastung ist es noch viel zu früh. Immerhin kann ich jetzt mit 50 Kg belasten. Der nächste Untersuchungstermin ist am 20.2.2001. Sollte es dann so weitergehen, komme ich mit Krücken zur Arbeit. Das ist ja nicht mehr auszuhalten.

20.2.2001 war ich wieder zur Nachuntersuchung im Umstädter Krankenhaus. Meine Ahnung hat sich bewahrheitet, die transplantierten Knochenstücke wachsen zwar gut zusammen, zeigen allerdings noch einige Lücken. Die Nachuntersuchungen finden bis auf weiteres alle 6 Wochen statt. 

 21.2.2001 habe ich wieder die Arbeit in der GSI aufgenommen. Die nächsten paar Wochen kann ich mit dem Auto in den Betriebshof einfahren. Mal sehen wie´s läuft.

Juni 2001: Bei der letzten Untersuchung, im Mai, meinte der behandelnde Arzt, ich solle mich mal mit dem Gedanken vertraut machen meine Arbeit wieder aufzunehmen. Als ich ihm erklärte dass ich seit über 3 Monaten wieder arbeite (das war dann wohl ein Missverständnis), war er dann doch sehr erstaunt, und auch etwas sauer. Am 6. November muss ich wieder zur Nachuntersuchung. Hoffentlich wird dabei entschieden, dass der ganze Klemptnerlerladen  aus dem Bein entfernt wird, damit der entgültige Heilungsvorgang endlich beginnen kann.

19.11.2001 durch äußere Umstände wurde aus dem 6. November dann der 19. November. Aber egal jetzt. Heute wird das Metall entfernt.

Um 7:30 Uhr habe ich im Krankenhaus Groß-Umstadt mein Zimmer bezogen. Nach Einnahme der obligatorischen "Alles Egal Pille" ging es dann 90 Minuten später ab in den OP.

9:00 Uhr:  Hier ist es noch drin

echtes Titan

ca. 90 Minuten später:  Das war drin

nichts für Fußfetischisten

Das wird schon wieder

Um 10:30 Uhr war es vorbei. Nach 5 Tagen im Krankenhaus bin ich jetzt wieder zu hause. Morgen, am 3.12.2001 wird mir mein Hausarzt Gerdeman die 50 Fäden ziehen. Ich hoffe, dass damit dieses unangenehme Kapitel zum Abschluss kommt. 

ENDE

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